Social Media ist längst nicht mehr nur im Endkundengeschäft ein zentrales Marketinginstrument. Immer mehr B2B-Unternehmen erkennen die Potenziale digitaler Netzwerke, um Sichtbarkeit, Beziehungen und Expertise zu stärken.
Social Media als fester Bestandteil im B2B-Marketing
In den letzten Jahren gehörte Social Media fest zum Marketingmix vieler Unternehmen – unabhängig von Größe oder Branche. B2B-Unternehmen haben dabei erkannt, dass nicht nur klassische Endkundenkanäle wie Linkedin oder Instagram relevant sind, sondern gerade persönliche und authentische Inhalte deutlich zur Markenstärkung beitragen können.
Langzeitstudie: Insights zum Kommunikationsverhalten
Eine Münchner Langzeitstudie zum Thema Social Media in der B2B-Kommunikation befragte über 750 Fachleute zu ihren Erfahrungen. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie Unternehmen sich mit dem passenden Kommunikationsmix von Wettbewerbern abgrenzen und valide Datenauswertung für eine erfolgreiche Strategie nutzen können.
Self-Empowerment statt zentraler Einwegkommunikation
Der Wandel in der Kommunikationskultur wurde besonders nach der Coronakrise deutlich: Kooperative Führung und Selbstermächtigung der Mitarbeitenden bestimmen zunehmend das Bild. Zentrale Vorgaben verlieren an Bedeutung, stattdessen können im Schnitt 36,1 Prozent der Angestellten in den Unternehmen eigenständig im Namen des Arbeitgebers posten. Weitere 28,7 Prozent wählen gezielt bestimmte Mitarbeitende aus, die als Unternehmensbotschafter fungieren.
Glaubwürdigkeit, Persönlichkeit und Dialog als Erfolgsfaktoren
Authentizität genießt oberste Priorität. Mitarbeitende, die Persönlichkeit, Einblicke und Geschichten teilen, stärken die Glaubwürdigkeit. Ob kurze Postings, längere Stories, Podcasts oder Videos: Entscheidend ist ein konsistenter, dialogorientierter Ansatz, der die Community einbindet. Hier spielt das Coaching sowie die Bereitstellung geeigneter Werkzeuge durch das Unternehmen eine zentrale Rolle.
Content-Strategie und Recycling
Auch die koordinierende Stelle ist gefordert: Sie soll Mitarbeitende motivieren, unterstützen und für einen roten Faden in der Content-Strategie sorgen. Bereits erstellter Content sollte mehrfach genutzt und für verschiedene Kanäle aufbereitet werden, um Ressourcen effizient einzusetzen.
KI-Tools als Gamechanger
Mit dem Einzug von KI-Lösungen wie ChatGPT oder Copilot verändert sich die B2B-Kommunikation weiter. Die Befragten gehen davon aus, dass KI aktuelle Herausforderungen wie knappe Ressourcen oder geringe Budgets aufheben kann und somit eine noch effektivere Content-Produktion ermöglicht.
Relevante Ziele: Branding, Employer Branding und Networking
Social Media erfüllt im B2B diverse Ziele: Neben Markenaufbau und erhöhter Sichtbarkeit profitieren Unternehmen von einer verstärkten Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Besonders im Recruiting helfen authentische Einblicke von Mitarbeitenden und direkte Kommunikation, passende Fachkräfte anzuziehen. Zudem ermöglicht Social Media das Netzwerken und den Austausch mit Branchenkollegen sowie potenziellen Geschäftspartnern.
Aktuelle Nutzungstrends und Kanäle
Laut Studienergebnissen nutzen 81,2 Prozent der befragten Unternehmen Linkedin, 68,6 Prozent Facebook und 58,8 Prozent Instagram. Youtube bleibt mit 52,8 Prozent ebenfalls relevant. Instagram verzeichnet das stärkste Wachstum und die doppelte Nutzerzeit im Vergleich zum Vorjahr. Kleinere Unternehmen vergeben Social Media häufig ins Management, während Konzerne gezielt Mitarbeitende zu Influencern aufbauen – besonders im HR-Bereich.
Unterstützung durch Agenturen und Konsequenzen für den Mittelstand
In 18 Prozent der Fälle nutzen Unternehmen die Unterstützung externer Agenturen. Der Großteil setzt jedoch auf interne Ressourcen. Gerade mittelständische Firmen mit geringerer Markenbekanntheit gewinnen durch authentischen Content und überzeugende Mitarbeitende sichtbar an Profil.
Fazit: Mit Authentizität und Strategie zum Erfolg
B2B-Unternehmen profitieren enorm von authentischem, persönlichem Social-Media-Engagement ihrer Mitarbeitenden. Mit einer klaren Strategie, gezielter Unterstützung und dem Einsatz moderner Tools lassen sich Herausforderungen überwinden und nachhaltige Erfolge erzielen. Die nächste Studienrunde legt den Fokus auf den Einsatz von KI und bleibt damit am Puls der Zeit.
